Luftaufnahme von Wiener Neustadt, 1918
Papier. Leihgeber: Dipl.-Ing. Christian Ferdinand Schön, Perchtoldsdorf
Noch in den letzten Tagen des „Großen Krieges“ wurde Leutnant Ferdinand Schön, der Vater des Leihgebers, zum Beobachtungsoffizier der k.u.k Luftfahrttruppe ausgebildet. Bis heute haben sich die damals während der Ausbildung von Wiener Neustadt angefertigten Luftaufnahmen in Familienbesitz erhalten. Schön, der als Einjährig Freiwilliger den gesamten Ersten Weltkrieg als Soldat diente – etwa in Italien am Monte Grappa – und auch verwundet wurde, studierte in der Zwischenkriegszeit Maschinenbau und sollte mit der Fliegerei keine weitere Karriere machen. Wie auch – verbot doch 1919 der Staatsvertrag von Saint-Germain-en-Laye der jungen Republik Österreich Luftstreitkräfte. Die in die Sammelaktion zum Haus der Geschichte Niederösterreich eingebrachten Aufnahmen sind somit einerseits sehr frühe und damit seltene Luftaufnahmen von Wiener Neustadt, andererseits auch mit die letzten Zeugnisse für die militärische Fliegerei im Habsburgerreich. Erst 1933 begann wieder die Aufstellung österreichischer Fliegerverbände – freilich im Geheimen.